Die Zeit der Seilbahnen
Die ersten Seilbahnen für den Abtransport
der Porphyrsteine aus den Steinbrüchen wurden schon vor dem Ersten Weltkrieg angelegt.
Vier Bahnen führten auf den Franzensberg, zwei auf den Breitenberg. Von diesen führte
eine vom Kalcher zum Steinbruch beim Gampner, die andere vom Steinmannwald zum höchst
gelegenen Bruch ober dem Obersteiner.
Erst nach dem Zweiten Weltkrieg begann man, die höher gelegenen
Höfe, welche nur über mühsame Wege zu erreichen waren, mit Seilbahnen zu erschließen.
Diese dienten sowohl dem Material- als auch dem Personen Transport. Die älteste Seilbahn
war jene vom Steinmannhof zum Weingartner, als nächste wurde jene zum Köhl auf Seit
gebaut. Diese Bahn hatte eine sogenannte Zwischenstation beim Müller. Ende der Vierziger
Jahre wurde die längste Seilbahn von Steinmannwald bis zum Fuchs unterhalb des Wölflhofes
auf Deutschnofen gebaut. Sie diente für den Abtransport des Holzes.
Eine Seilbahn begann am südlichen Dorf Ausgang hinter dem
Brantenbach und stieg zur sogenannten Villa Flor beim Steinbruch empor; eine weitere Seilbahn
erschloß den Mayrhof hinter Peterköfele.
Als Personentransportbahn war vor dem Ersten Weltkrieg eine Seilbahn
von Leifers bis zumPlattnerhof in Petersberg geplant. Die Vermessung und die Planung für
diese Bahn wurden
bereits 1912 durchgeführt. Man wollte der stetig steigenden
Zahl der Weißenstein-Pilger entgegenkommen.
1957 wurde die modernste dieser Seilbahnen gebaut, jene von der
Pfleg zum Buchner. In atemberaubender Höhe überquerte sie steil ansteigend den Brantenbach
und erreichte erst auf Peterköfele den ersten Träger. Die Fahrt auf diesen Bahnen
war nicht immer ungefährlich. Ein tödliches Unglück ereignete sich 1971, als
ein Bub knapp unterhalb des Trägers auf Peterköfele den Halt verlor und in die Tiefe
stürzte.
Durch den Bau der Straße nach Seit und Breitenberg und die
stellen weise Zubetonierung des alten Plattenweges zum Buchner, konnten die Höfe mit Fahrzeugen
erreicht werden, die Seilbahnen wurden, etwa zwanzigjährig, aufgelassen.
Verfasst von Georg Tengler und veröffentlicht im Buche "Leifers-vom Dorf bis zur Stadt" im Jahre 1998© by Raiffeisenkasse Leifers